Open Knowledge Conference 2013
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Vom 16.-18. September wurde Genf zum Dreh- und Angelpunkt der globalen Open Data Bewegung, mit über 900 registrierten Besuchern aus mehr als 45 Ländern war die Open Knowledge Conference 2013 ein Erfolg auf jeder Ebene. Der weltweit wichtigste Open Data Anlass des Jahres regte über 15’000 Meldungen auf Twitter an, wurde “Trending Topic” bis nach Washington und löste auch in den nationalen Medien grosses Echo aus. NZZ und Tages-Anzeiger, SonntagsZeitung und TagesWoche, 24heures und SRF waren vor Ort und berichteten ausgiebig.
Zu den Schweizer Highlights gehörten sicherlich der Launch des OGD-Pilotportals der Bundesverwaltung, ebenso wie eine beindruckende Breite und Tiefe an fachlichen Beiträgen aus den Institutionen aus Bern, Zürich und Genf, nicht zuletzt auch der UNO und des CERN. Grosses internationales Aufsehen erregten zudem die Beiträge von Ellen Miller und Jay Naidoo.
Jay Naidoo gehörte zu den Weggefährten Mandelas und hatte als dessen Kommunikationsminister entscheidenden Anteil an der Gestaltung der Rahmenbedingungen für das rasante Wachstum des Mobilfunks in Afrika. Heute kämpft er gegen Unterernährung und Korruption, zwei eng miteinander verknüpfte Übel.
In seiner Zusammenfassung spricht Naidoo von seinen Eindrücken von der OKCon: “These are young digital warriors. They are connected. Their weapon is the internet. Their enemy is corruption. And they are here to bring a revolution of ethics into the 21st century.” – doch noch eindrücklicher ist sein Vortrag selbst:
Ellen Miller, Leiterin und Mitgründerin der in den USA bahnbrechende Arbeit leistenden Transparenzorganisation Sunlight Foundation sorgte für ein weiteres Highlight – der Inhalt ihrer Präsentation ging via Twitter, Facebook und Liveübertragung in Windeseile um die Welt. Miller sprach von der grundsätzlich staatspolitischen Herausforderung, die Sie mittels Open Government Data angeht, von der entscheidenden Bedeutung des Themas, das weit mehr ist als ein IT- oder Effizienzthema: nicht um “E-Government” gehe es hier, sondern um “We-Government”!
Neben vielen weiteren Videomitschnitten findet sich auch Ellen Millers Vortrag bereits online:
Vertreter von Opendata.ch, die zusammen mit der internationalen Open Knowledge Foundation den Anlass organisierten, äusserten sich überwältigt von den Tagen rund um die Konferenz: die Entscheide in Bern, die Lancierung von opendata.admin.ch, das umfangreiche Medienecho und die intensive Konferenz in Genf brachten ihr Anliegen in kurzer Zeit grosse und entscheidende Schritte voran.
André Golliez, Präsident von Opendata.ch, stellte fest:
“Mit der OKCon 2013 entwickelt sich Open Knowledge auch in der Schweiz zu einer starken gesellschaftspolitischen Bewegung, die sich in alle Bereiche der öffentlichen Wissensproduktion und -nutzung ausbreitet: in Verwaltung, in Unternehmen des öffentlichen Sektors, in Medien sowie in Wissenschaft, Bildung und Kultur.”
Hannes Gassert, Vizepräsident von Opendata.ch, fügte an:
“Die OKCon 2013 war nicht nur der weltweit wichtigste Open Data Anlass des Jahres, sondern auch ein Meilenstein für Open Data – in der Schweiz ebenso wie für die globale Bewegung. Bei den Vereinten Nationen in Genf, in Bundesbern und den Schweizer Medien ist das Thema fest etabliert. Als Organisation geht Opendata.ch nun massiv gestärkt die nächsten Herausforderungen an.”
Während in Genf die Weltbank eine umfangreiche Partnerschaft für Open Data in Entwicklungsländern anstiess, stand auch Bern alles anderes still: Der Nationalrat hat nach der Annahme des Postulats Riklin vor zwei Wochen, das einen Masterplan für Open Government fordert, gestern Abend, 23. September 2013, ebenfalls – der Motion Graf-Litscher, die drei konkrete Massnahmen zur Öffnung der Datenbestände des Bundes fordert, zugestimmt. Das Geschäft geht nun in den Ständerat, wo es voraussichtlich in der Wintersession behandelt wird.
Zum Innehalten und Zurückblicken auf den grossen Erfolg bleibt entsprechend wenig Zeit: auch in der Schweiz hat die Open Knowledge Bewegung nun volle Fahrt aufgenommen. Der erste Meilenstein liegt hinter uns, doch ist die erst ein Anfang. Die Open Government Data Strategie der Schweiz muss definiert werden, weitere Anlässe – wie zum Beispiel die Open Data Zurich Hacknights – stehen an, und eine Vielzahl von Geschichten will geschrieben werden. Es geht um nichts weniger als um das künftige Wesen der Informationsgesellschaft, um nichts weniger als die zeitgemässe Interpretation von Transparenz und Mitbestimmung.