Open Health Hackdays: Operation an offenen Daten
An der Paneldiskussion zum Auftakt der Open Health Hackdays 2012 in Basel und Genf wurde der Ton bereits zu Anfang klar gesetzt:
“Ein Drittel der Gesundheitskosten sind Folgen fehlender Daten und schlechter Kommunikation!”
so Martin Denz, Schweizer eHealth-Pionier der ersten Stunde. Und Biotech-Unternehmer Marcos Garcia Pedraza fragte:
“Welche Rolle soll der Staat im Gesundheitswesen spielen, so dass Informationen transparent und effizient fliessen können, damit jeder Bürger die beste medizinische Versorgung bekommt, zum besten Preis?”
Bedeutung, Dringlichkeit und Potential des Themas Open Data im Gesundheitswesen waren somit von Beginn weg etabliert, die insgesamt über 100 Hackday-Teilnehmer, von Designern über Softwarenentwickler bis hin zu Ärzten und Startup-Unternehmern machten sich unter diesen Vorzeichen daran, den Herausforderungen offener Gesundsheitsdaten mit fundierter Sachkenntnis, grossem Innovationsgeist und erfrischender Experimentierfreude zu Leibe zu rücken.
In einer einmaligen Konstellation schufen die Anwesenden Denker, Macher und “Hacker” – im positiven Wortsinn – an parallelen Workshops in Basel und Genf eine Reihe von Applikationen, Werkzeugen und Visualisierungen für einen besseren Umgang mit offenen Gesundheitsdaten. Die Krankenkassenprämien-Visualisierung healthinsurance.opendata.ch (siehe Bild oben), die iPhone-Ärzte- und Apothekensuche instaCare, der Luftverschmutzungs-Rechner iPollution und eine ganze Reihe weiterer innovativer Projekte zeigten auf, was “Open Data” auch im Gesundheitswesen bedeuten könnten. Das gesellschaftliche wie wirtschaftliche Potential offener Daten für mehr Innovation und Partizipation trat ein weiteres mal klar zu Tage.
Dabei hat sich auch das Konzept der “Hackdays” – von Community-getriebenen interdisziplinären Innovationstagen – wiederum als hervorragendes Mittel bewiesen, ein Thema mit hoher Intensität und intensivem Austausch auch kurzfristig konkret weiter zu bringen.
Die politische Debatte in Bundesbern nahm dabei gleichzeitig ihren Lauf. Nach der Interpellation Graf-Litscher und der Anfrage Hugues werden Fragen um offene Daten des Gesundheitswesens die Politik weiter beschäftigen – in den Räten, bei ePower ebenso wie bei der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit.
Der Verein Opendata.ch steht dabei mit Rat und Tat zur Seite, auf dass die Schweizer “Operation an offenen Daten” für ein transparenteres und innovativeres Gesundheitswesen denn auch gut gelinge. Für aktuelle News empfiehlt sich ein Abonnement der Opendata.ch Mailingliste.
Weiterführende Links:
- Wenn Daten sprechen lernen (Tageswoche.ch, 29.09.2012)
- Meine Daten gehören mir (Basellandschaftliche Zeitung, 03.10.2012)
- Podcasts der Schlusspräsentationen in Basel (infam.antville.org, 29.09.2012)
- Visualisierung der Krankenkassenprämien (Seantis.ch, 28./29.09.2012)
- Bei der TagesWoche darf gehackt werden (Tageswoche.ch, 28.09.2012)
- Ankündigung Open Health Data Hackdays
- Ankündigung Paneldiskussion Open Health Data
- health.data.gov, ein mögliches Vorbild aus den USA