Open Data an der Kantonsschule Enge
Die Stadt Zürich hat Ende Juni 2012 als erste Schweizer Behörde ein «Open Government Data» Portal eröffnet. Darin werden Verwaltungsdaten der Stadt Zürich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Daten werden nicht nur von Unternehmungen, Privaten oder Hochschulen, sondern auch von Gymnasien genutzt. In einer Projektwoche der Kantonsschule Enge zum Thema «Open Government Data» haben die Schüler etwa aufgezeigt, dass in der Stadt Zürich beträchtlich mehr junge Menschen wohnen als in anderen Städten der Schweiz.
Die Idee von Open Government Data (OGD) ist, Verwaltungsdaten der Öffentlichkeit in maschinenlesbarer Form frei zugänglich zu machen. Weltweit kostenlos verfügbare Daten sollen innovative Anwendungen durch die Wirtschaft und Bildungsinstitutionen fördern. Die Stadt Zürich erstellte als erste Schweizer Behörde im Rahmen der Legislative eZürich (Legislaturschwerpunkt Stadt Zürich 2010-2014) ein OGD-Portal: Seit dem 28. Juni 2012 sind auf http://data.stadt-zuerich.ch Daten kostenlos verfügbar. Momentan sind 90 Datensätze vor allem aus den Bereichen Bauen, Wohnen, Bevölkerung, Verkehr, Umwelt und Verwaltung veröffentlicht.
Open Data an der Kantonsschule Enge
Der Umgang mit stets wachsenden Datenmengen wird zur entscheidenden Kompetenz im Informationszeitalter. Deshalb haben sich Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Enge in einer Projektwoche mit OGD auseinandergesetzt. Einerseits haben die Projektteilnehmenden Informatikinstrumente kennengelernt, mit denen sie grosse Datenmengen bearbeiten können. Anderseits wurden in Gruppenarbeiten Hypothesen zu den Themen Jugendgewalt, Städtestrukturen, Tourismus, Arbeitskosten, Energieverbrauch und Preisniveau bearbeitet. Dabei wurden Zugang, Verfügbarkeit und Qualität offener Daten thematisiert.
Nationale und internationale Städtevergleiche
Eine Gruppenarbeit hat die Stadt Zürich mit anderen Schweizer Städten sowie mit internationalen Grossstädten verglichen. Beim nationalen Vergleich fiel auf, dass in der Stadt Zürich im Jahr 2011 viele Menschen im Alter von 30 bis 34 Jahren wohnten (41’856 Personen). Das entspricht einem Anteil von 11,2 Prozent an der Bevölkerung. In der Stadt Basel ist diese Altersgruppe deutlich geringer vertreten: 13’684 Personen oder 8,4 Prozent der Bevölkerung sind 30 bis 34 Jahre alt. Diese Altersklasse ist besonders interessant, weil sie zu beträchtlichen Teilen aus arbeitstätigen Personen besteht, die zum wirtschaftlichen Wohlergehen einer Stadt beitragen. Beim internationalen Städtevergleich wurde unter anderem die Bevölkerungsdichte betrachtet. Dabei haben die Analysen ergeben, dass die Bevölkerungsdichte der Stadt Zürich mehr als fünfmal kleiner ist als in Mumbai.
Interessante Basis für Projekte, Matur-, Bachelor- und Masterarbeiten
Die Kantonsschule Enge zieht ein positives Fazit aus der kritischen und kreativen Auseinandersetzung mit offenen Daten und wird die OGD-Projektwoche deshalb im nächsten Jahr wiederholen. Die Schülerinnen und Schüler haben in der Projektwoche neben Informatikkenntnissen auch Wissen zu einzelnen Themenbereichen erworben. Statistik Stadt Zürich empfiehlt das OGD-Portal auch anderen Gymnasien und Hochschulen als interessante Basis für Projekte, Matur-, Bachelor- und Masterarbeiten.
(Medienmitteilung Statistik Stadt Zürich)